Säuglings-Kleinkind-Elternpsychotherapie
Die Geburt und die ersten drei Lebensjahre eines Kindes stellen für die ganze Familie eine große Veränderung dar.
Nicht selten gibt es Säuglinge oder Kleinkinder, die auf verschiedene Situationen oder Belastungen mit großer Unruhe, lang anhaltendem Schreien und Schlaf- oder Trinkproblemen reagieren. Der Stress und die Belastung kann hoch sein. Es entstehen Überforderungsgefühle, Unsicherheiten oder Schuldgefühle. Da sich Störungen der frühen Bindungsbeziehung zwischen Kind und Eltern tiefgreifend auf die kindliche Entwicklung auswirken können, bietet eine frühe Behandlung oder kurzzeitige Beratung die Chance, entlastend, korrigierend und unterstützend eingreifen zu können.
Die Säuglings-Kleinkind-Elternpsychotherapie basiert auf fundiertem Wissen der frühen Eltern-Kind-Beziehung. Theoretische Grundlage für diese Arbeit stellen die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, der Säuglings- und Bindungsforschung sowie der Neurobiologie dar.
Die Erfahrung zeigt, dass häufig innerhalb weniger Behandlungsstunden eine deutliche Entlastung spürbar wird und neue Perspektiven entstehen können.
Indikationen
Es gibt zahlreiche Gründe bei frühkindlichen Regulationsstörungen Beratung oder Unterstützung in Anspruch zu nehmen:
- exzessivem Schreien
- Schlafstörungen
- Fütter- und Essverhaltensstörungen
- Bewegungsunruhe
- Spielunlust
- exzessives Trotzen
- anklammerndes Verhalten
- andere Verhaltensauffälligkeiten des Kindes, wie z.B. Ängste, apathisches Verhalten, Aggressionen
Eine Beratung oder psychotherapeutische Behandlung kann zu eigener Entlastung beitragen, indem die Motivation und die Bedürfnisse des Säuglings verstanden werden können und das Vertrauen in das eigene Handeln wieder gestärkt wird. Aber auch andere familiäre Schwierigkeiten können Grund für eine Behandlung sein:
- Traumatische Schwangerschafts- oder Geburtserfahrungen
- Nachgeburtliche Depressionen der Mütter oder Väter
- Frühgeburten oder Kinder mit Beeinträchtigungen
Behandlungsweise / Methodik
In der Arbeit mit Säuglingen geraten Eltern im gemeinsamen Gesprächen häufig auch an eigene biographische Themen. Diese in Verbindung zu setzen mit den aktuellen Problemen ist ein Teil der therapeutischen Arbeit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Kommunikations- und Beziehungsdiagnostik, dies erfolgt in Absprache auch in Form von kleinen Videosequenzen. Damit fällt das Entdecken der kindlichen Sprache und der individuellen Bedürfnisse des Säuglings- oder Kleinkindes leichter und es können anschaulich neue Ideen und Strategien entwickelt werden.
Ablauf & Kosten
Gesetzliche Krankenkassen
Die Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie wird als kinderpsychotherapeutische Behandlung im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Therapiestunden werden bei der Versicherung beantragt und nach erfolgter Bewilligung durch die Krankenkasse finanziert.
Private Versicherungen und Beihilfe
Bei Privatversicherten ist es abhängig von dem jeweiligen Vertrag des Versicherten, und in welchem Umfang die Kosten für eine psychotherapeutische Behandlung übernommen werden. Daher müssten Sie sich über die Konditionen erkundigen und die Informationen weiterleiten, was für die Beantragung der Kostenübernahme erforderlich ist.
